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Die Glasfenster in der Stiftskirche Baden-Baden

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Das Baugerüst in der Stiftskirche machte es möglich: im September 2022 konnten von einem Baugerüst aus die Glasfenster auf Augenhöhe betrachtet werden. Die Gemeinde machte eine öffentliche Besichtigung im Rahmen der Renovierung der Stiftskirche möglich.

Kirchenfenster mit den zehn Geboten

Detail der Kirchenfenster

Aufgrund der großen Resonanz auf das Besuchergerüst und vermehrter Nachfragen bot Dekan Michael Teipel Führungen durch die Kirche und auf das Gerüst an. Einige Anekdoten und zahlreiche Hintergrund-Informationen kann Teipel zur Planung und Geschichte der Ausstellungsgegenstände geben. Highlight ist natürlich das Grabmal von Markgraf Ludwig Wilhelm („Türkenlouis“), dem die Besucher einmalig auf Augenhöhe begegnen können und das Gerüst es ermöglicht, fast unter das Dach zu kommen.

 

Altarraum Stiftskirche Baden-Baden von oben

Ungewöhnliche Blickwinkel in den Altarraum

Beim Besteigen des mehrstöckigen Gerüsts bot sich dem Betrachter auch ganz ungewöhnliche Blickwinkel auf die Glasfenster im Chor der Kirche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gerüst in der Kirche

Ein riesiges Gerüst ermöglichte Besuchern den nahen Zugang zu den Kunstwerken.

Die Restaurierungsarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen, doch wesentliche Schritte sind bereits erfolgt: Bis Mitte Juli hatten die Restauratoren im Chorraum ihre Arbeiten abgeschlossen, der Maler hatte die letzten fehlenden Flächen weiß gestrichen, und der Elektriker das letzte Kabel verlegt. Mitte Juli begann der Abbau des Gerüstes im Chorraum, damit die Estrich-Arbeiten und die Fußboden-Arbeiten in der Kirche beginnen können.

 

 

 

 

 

 

Die Buntglasfenster stammen aus der Renovierung in den 1950er Jahren und wurden von dem Glaskünster Willy Oeser entworfen. Der Künstler, der bereits nach dem Ersten Weltkrieg zu den Erneuern der religiösen Kunst in Deutschland zu zählen ist, wurde von den Nationalsozialisten als entartet” abgestempelt – ein Schicksal, das auch der Glaskünstler Albert Birkle erleiden musste.  Seine Bilder wurden aus dem Augustinermuseum in Freiburg und der Städtischen Kunsthalle in Mannheim entfernt.

Nach dem erhielt er wieder zahlreiche Aufträge für Kirchenfenster im südwestdeutschen Raum. So sind Fenster von ihm in Mannheim, Ratingen und Ludwigshafen zu finden. Die Glasfenster in der Stiftskirche entwarf er 1953.

 

 

Die großformatigen Fenster zeigen das Leben Marias nach, eine Gestaltung, die der Namensgeberin der Kirche angemessen ist. Die klaren Farben werden durch mundgeblasenes Glas erreicht.